Die politischen Erben von Hugo Chavez mögen mit seinem Sozialismus des 21. Jahrhunderts zwar das Gesundheitssystem des Landes ruiniert haben, aber in einem Bereich liegen sie ganz vorne: die Börse von Caracas schlägt die Rendite aller anderen Börsen der Welt seit inzwischen fünf Jahren.
Viele Beobachter betrachten nur die 475 prozentige Rendite in diesem Jahr in lokaler Währung; zwar nicht schlecht, doch dabei ignorieren sie leider die nicht unerhebliche Abwertung des Bolivar. Ein genaueres Bild der Lage gibt die Rendite in Dollar, bei der die Abwertung der Währung bereits einkalkuliert ist. Dann beträgt die Rendite in diesem Kalenderjahr immer noch über 286 Prozent. Dies ist auch kein einmaliger Ausrutscher – seit 2008 beträgt die Gesamtrendite der venezolanischen Börse in Dollar sagenhafte 2.510 Prozent – und ist damit Weltspitze.
Wo sind jetzt all die Schreihälse, die seinerzeit Josef Ackermann verbal lynchten, weil er eine Eigenkapitalrendite von vergleichsweise mickrigen 25 Prozent anstrebte? Bei Ackermann galt das als ausufernder Finanzkapitalismus – was ist das erst im Fall Venezuelas? Ach ja, das ist ja Sozialismus des 21. Jahrhunderts.
Ein Tipp zum heutigen Sonntag für Erzbischof Reinhard Marx: wenn ihnen damals Ackermann eine Predigt wert war, warum dann nicht zur Abwechslung mal Venezuelas Börse?
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